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27. August

Trempealeau, WI - Genoa, WI

Distanz: 64 Kilometer
Streckenprofil: flach
Wetter: leicht bis stark bewölkt, aber trocken

Ahh! Gerade fällt mir ein, dass ich ja ein Foto zur Lösung des Rätsels von gestern machen wollte. Das Bild zur Lösung muß ich nachliefern, die Antwort folgt jetzt: es handelt(e) sich um eine Handbremse, unverzichtbar für den Tourenradler. Nun, jedenfalls unverzichtbar für MICH.


Heute haben wir den Highway 35 von seiner unangenehmen Seite erlebt. Die größeren Städte "Holmen" und "LaCrosse" sorgen für ziemlich viel und stressigen Verkehr. Allerdings tragen wir einen Teil der Schuld selbst, da wir auf den ersten 40 Kilometern NICHT dem Guide sondern dem Highway 35 gefolgt sind. Und zwar aus zwei Gründen: erstens wäre der vorgeschlagene Weg wieder der Wald-, Wiesen- und Wanderweg von gestern gewesen, aber mein Rad mag Asphalt nun mal wesentlich lieber. Zweitens - und entscheidend - EINE Panne, EINE unfreiwillige Pause von mehr als 3,2 Sekunden und die Mücken verwandeln Dich in etwas, gegen das Ötzi saftig wirkt. Lieber 1.000.000 Autos als 10.000 Mücken. Die Mückenplage ist dieses Jahr besonders schlimm, weil der regenreichste August seit 30 Jahren (!!!!!!!!!!!!) die Mückenpopulation in ungeahnte Dimensionen getrieben hat. In den ersten zwei Augustwochen hat es hier mehr geregnet als im April, Mai, Juni und Juli zusammen. Wann sind wir gestartet? Anfang August. Und mit uns kam der Regen in den Norden der USA. Mit etwas Glück verehren Sie uns ab Kentucky als "Rainmaker aus Germany".

Noch kurz ein Wort zum "Pleasant Knoll Inn" (www.pleasantknollinn.com) in Trempealeau, Wisconsin. Das Bild zeigt zwar nicht unser Zimmer, aber immerhin den Frühstücksraum, der neben einem Blick auf den Mississippi River und einer ordentlich bestückten Frühstücksbar auch einen Whirpool bereit hält. Wer kennt die Szene aus "Kottan ermittelt", in welcher der Polizeipräsident zur Titelmelodie des Weißen Hai und im Plantschbecken sitzend nach "mehr Sprudel" verlangt?


Ich habe mich längere Zeit mit dem Chef des Hauses unterhalten. Woher das "Knoll" kommt, habe ich zwar nicht herausgefunden. Dafür umso mehr über die ökologische Ausrichtung des Besitzers; eine Eigenschaft, die in den USA ungefähr so populär wie Feminismus im Iran. Wir finden am Frühstücksbuffet weder Styropor noch Plastik sondern ... hm ... Papier? Jedenfalls sind Teller und Schüsseln aus einer Art Pappe, die man vermutlich sogar essen könnte, wenn man denn wollte. Womit sie sich in Konsistenz und Geschmack auch kaum von dem unterscheiden dürften, was der Amerikaner gerne als "Toastbrot" bezeichnet. Fazit: Pleasant Knoll Inn - sehr empfehlenswert! [Nachtrag am 29. August: "Knoll" bedeutet "Hügel, Hügelchen, Erdaufwurf"]

In einem Coffee Shop in LaCrosse entdecke ich diese Plakette:


"Too bad you are not around here between September 25th and October 3rd" sagt die Dame an der Kasse zu mir. Zusammen mit München zelebriert man in LaCrosse das Oktoberfest. Ich hätte zu gerne den Oberbürgermeister von LaCrosse gehört, wenn er der grölenden Menge zuruft "Ozapft is!" Gibt es eigentlich 100-Liter-Bier-Dosen?

Trotz aller Verkehrshektik finden wir immer wieder Rastplätze mit grandiosem Blick.


Abendstimmung kurz vor Genoa, wo wir uns im "Great River Inn" einquartiert haben.



2 Kommentare:

  1. Lieber Hermann,
    Maria hat mir erzählt, dass Du 'on the road' bist und mir Deine Internetseite mitgegeben. Ich bin ganz begeistert von Deinen Erzählungen und den Bilder, die Du eingestellt hast! Das ist ja traumhaft. Und, Dein Durchhaltevermögen ist wirklich erstaunlich.
    Noch schöne Tage u. alles Gute,
    Rudi aus Eilsbrunn

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  2. Das ist echt GEMEIN, das ich REGEN nur mit SUPERSTECH krieg..... Scheiß Welt

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