20. August

Monticello - Minneapolis

Rad gesund, Wetter krank: los geht's. Ich war gespannt auf die Route mitten hinein ins Zentrum von Minneapolis. Mit dem Fahrrad in amerikanische Metropolen zu radeln kann leicht in ein Horrorszenario ausarten. Nicht in diesem Fall, zumindest dann nicht, wenn man der Route des "Bicycling Guide to the Mississippi River Trail" genau so minutiös folgt wie wir. Ich werde dem Autor, Bob Robinson, in Altötting eine Kerze stiften und in meinem Testament berücksichtigen.

Jeden Tag reiße ich die Seite mit der anstehenden Etappe aus dem Buch und schiebe sie ins Kartenfach der Lenkertasche. Ein unerwarteter Nebeneffekt der Tatsache, dass die Lenkertasche mangels passender Schellen auf dem vorderen Gepäckträger montiert ist: ich kann die Wegbeschreibung OHNE Lesebrille entziffern.

Rätsel des Tages: Wie lange ist der Lkw (samt Anhänger) und was transportiert er?

Kleine Rate- und Schätzhilfe:

Angie heißt jetzt Ginger, ich Fred und "we are singin' in the rain..." Regen Regen Regen. über 70 Kilometer Regen. Die gute Nachricht: wir konnten die Regenausrüstung einem echten Härtetest unterziehen. Fazit: Jacke und Hose 1+, Überschuhe... nun ja, ich hätte auch barfuß fahren können. Aber "aqua pedaling" kenne ich mittlerweile ja schon. Weil es fast nonstop geregnet hat, gibt es von der heutigen Etappe auch kaum Fotos und noch weniger zu berichten. Heute haben wir den Autopiloten eingeschaltet und den Regen im Wachkoma hinter uns gebracht.

Wir bleiben jetzt ein oder zwei Tage in Minneapolis. Dann jagen wir dem CNN Journalisten Neal Moore nach, der mit dem Kanu den Mississippi River hinunter, äh, kanut? (http://www.flashriversafari.com) Per Mail sind wir bereits in Kontakt und freuen uns auf einen Erfahrungsaustausch. Neal kanut derzeit allerdings schon durch Missouri, während wir noch hier oben in Minnesota sind. Da wir jedoch wesentlich schneller sind, werden wir ihn irgendwann einholen.

Ausgeschilderter Mississippi River Trail (in Minneapolis)